Zwischen zirkulärem Bauen und zeitgenössicher Kunst
Exkursion nach Basel vom 24. bis 26. Oktober 2025
Entwurfsatelier V / Transformationstypologien
Im Seminar Transformationstypologien setzt sich das 5. Bachelorsemester im Herbstsemester 2025 mit nachhaltigen Formen des Umbaus auseinander. Dabei spielen Themen der Bauwende wie gemeinschaftliche Wohntypologien und partizipative Planungsprozesse im Rahmen von Umbauprojekten eine zentrale Rolle. Eine besonders relevante und zeitgemäße Position stellt das Basler Architekturbüro In situ dar. Als Pionier des zirkulären Bauens setzt das Büro die Wiederverwendung von Baumaterialien konsequent in zahlreichen Projekten um und nimmt damit eine europaweit beachtete Vorreiterrolle ein. Der Besuch des Büros bot daher einen idealen Anlass, eine Exkursion nach Basel zu unternehmen, um aktuelle Umbauprojekte kennenzulernen und zugleich Einblicke in Architektur, Städtebau und die vielfältige Kunstlandschaft der Stadt zu gewinnen.
Zirkuläres Bauen und internationale Architektur
Am frühen Freitagmorgen brachen 27 Alaner:innen zu der dreitägigen Exkursion in die Kulturhauptstadt der Schweiz auf.
Der erste Programmpunkt war die lang ersehnte Führung durch das Gundeldinger Feld sowie der Besuch des Baubüros Insitu. Tina Ekener vom Baubüro Insitu erläuterte dabei nicht nur die Entwicklung des Areals und die Arbeitsweise des Büros, sondern auch die Entstehungsgeschichte des Projekts Gundeldinger Feld: Kurz nach der Bekanntgabe des Umzugsentscheids der Maschinenfabrik Sulzer-Burckhardt AG entschlossen sich die Architekt:innen und Quartierbewohner:innen Barbara Buser, Eric Honegger und Irene Wigger, das Areal für öffentliche und quartierbezogene Nutzungen zu sichern. Unter dem Namen «Gundeldinger Feld» entwickelte die Initiative das Ziel, im Herzen des Quartiers einen Ort der Begegnung, Durchmischung und kulturellen Vielfalt zu schaffen und so zur Verbesserung des Wohnumfelds beizutragen. Die Initiativgruppe erarbeitete ein Konzept für die Umnutzung des ehemaligen Industrieareals. Heute beleben über 70 Mieter:innen die sieben Hallen und acht Bauten. Dort arbeiten ca. 200 Menschen in Büros und Werkstätten, nachmittags kommen die Besucher der Freizeitaktivitäten dazu. Verschiedene Restaurants, Bars und kulturelle Aktivitäten ziehen Besucher aus dem Quartier und der ganzen Stadt an.
Nach einer Mittagspause in der Basler Markthalle – einem denkmalgeschützten Stahlbeton-Kuppelbau von 1929, der ebenfalls vom Baubüro Insitu mit einem neuen, niederschwelligen Nutzungskonzept belebt wurde – stand der Besuch des Schaulagers von Herzog & de Meuron auf dem Programm. Ein eigens für diese Nutzung entworfenes Gebäude, das Museums- und Lagerfunktion miteinander verbindet und nicht für die breite Öffentlichkeit zugänglich ist. Die Gruppe erhielt einen besonderen Einblick in das Lager- und Ausstellungskonzept und erlebte dort eine eindrucksvolle Licht- und Musikinstallation von Steve McQueen.
Am Nachmittag ging es mit Fahrrädern am Rhein entlang zum Novartis Campus, wo zahlreiche Gebäude renommierter Architekturbüros wie Diener & Diener, SANAA, Frank O. Gehry, Tadao Ando oder David Chipperfield angesehen wurden. Bei einem gemeinsamen Abendessen endete der Tag im Hostel.




Begegnung mit Kunst und aktuellen Architekturprojekten
Der Samstag begann im Kunstmuseum Basel, der ältesten öffentlichen Kunstsammlung der Welt. Dort standen sowohl die Kunstsammlung als auch eine Diskussion über den städtebaulichen Ansatz des Neubaus im Mittelpunkt. Anschließend stöberten die Studierenden im Architekturmuseum durch aktuelle Schweizer Architekturprojekte .
Auf dem Fahrrad führte die Route weiter zum Lysbüchel-Areal, das als Beispiel für urbane Transformation gilt. Vor Ort wurden unter anderem das Kulturzentrum Elys, ein weiteres Projekt vom Baubüro Insitu und prägnantes Beispiel des zirkulären Bauens, sowie das ehemalige Weinlager besichtigt, das heute Wohnraum beherbergt. Bei einem geselligen Abendessen in Kleinbasel ließ die Gruppe den Abend gemeinsam ausklingen.




Kunstikonen und Museumsarchitektur
Am Sonntag führte die Exkursion zur Fondation Beyeler in Riehen. Neben der besonderen Architektur von Renzo Piano prägte die umfassende Retrospektive der japanischen Künstlerin Yayoi Kusama den Besuch.
Im Anschluss bot das Tinguely Museum die Möglichkeit, in die Kunstwerke von Jean Tinguely einzutauchen und die Architektur von Mario Botta zu erleben. Ein Spaziergang führte zur Maurerhalle, mit ihrem gefalteten Betondach und einer Skulptur des Künstlers Hans Arp sowie zum Theater Public, einem dritten Ort in der Basler Innenstadt.
Das Ende bildete eine Abschlussrunde in der Basler Markthalle, bevor es am Abend zurück nach Alfter ging.
Eine Exkursion mit vielfältigen Einblicken in Architektur, Kunst und städtische Entwicklung ging zu Ende. Basel präsentierte sich als lebendige Kultur- und Architekturstadt – ein Ort, der sich lohnt, besucht zu werden.



Die Studienreise wurde durch das International Office der Alanus Hochschule im Rahmen des PROMOS-Programms finanziell unterstützt. PROMOS ist ein Programm des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD), das aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wird und Studierenden internationale Lernerfahrungen ermöglicht.


