Badestadt

Text: Felia Fischer-Helwig, Catharina Cappel

„BadeStadt“ ist die Weiterentwicklung des historischen Stadtbades in Krefeld. Das Stadtbad, 1890 erbaut, 2000 geschlossen und seit 2018 von der Initiative „freischwimmer e.V.“ zwischengenutzt, bietet durch seine Großzügigkeit mitten im Zentrum von Krefeld viel Potential zur Entwicklung neuer Stadtideen. Die BadeStadt ist ein Konzept, welches Stadt in Stadt denkt. In drei Phasen entwickelt sich das Stadtbad zur Badestadt und bietet Platz zum Wohnen, Arbeiten und Erholen. Innerhalb dieser Phasen werden einzelne Teilbereiche des ehemaligen Stadtbades mit neuen Nutzungen bespielt. Die Nutzungen orientieren sich am vorhandenen Denkmalschutz und bieten Raum, den alten Badecharme wieder wahrzunehmen. Durch die permanente Zwischennutzung des Geländes werden immer wieder neue Ideen gesammelt und umgesetzt. Das Konzept orientiert sich dabei an den vorhandenen Raumstrukturen und Qualitäten. Im Vordergrund steht weiterhin auch die Erhaltung des durch den Denkmalschutz geschützten Gebäudes. Dadurch werden die Raumstrukturen größtenteils beibehalten. Trotz baulicher Segmentierung führt dies zu einer flexiblen Multifunktionalität. Die nachhaltige Entwicklung und Wertschätzung gegenüber dem Gelände und der gemeinschaftliche Prozess stehen dabei im Vordergrund.

Mit den Elementen der Stadt und der ständigen Weiterentwicklung erlebt das Gelände im Laufe der Jahre nicht nur neue Wertschätzung, sondern auch eine multifunktionale Nutzung. Durch das Zusammenspiel von Kultur und Wirtschaft wächst die Badestadt zu einem zukunftsgerichteten Ort, welcher neue Qualitäten im öffentlichen Raum bietet. Dabei kann der hinzugewonnene öffentliche Raum nicht nur neue Angebote für das Quartier bieten, sondern schafft gleichzeitig eine sinnvolle Ergänzung zu den vorhandenen Angeboten. Die unterschiedlichen Nutzungen richten sich an alle Generationen und bedienen dabei ihre Bedürfnisse in den Bereichen Arbeit, Freizeit und Alltag. Wie eine „echte“ Stadt, lebt die Badestadt durch die Weiterentwicklung und Veränderungen. Das Nutzungskonzept der Badestadt versteht sich dabei als Keimzelle und Anstoß innerhalb der Stadt, um auch in Zukunft gemeinsame Lebensformen zu denken und zu entwickeln. Über die drei Phasen hinaus ist das Projekt Badestadt nicht abgeschlossen und bietet auch in 20 Jahren noch Raum für neue Ideen und kreative Köpfe. Aktuell arbeiten wir mit dem Bürgerverein „freischwimmer e.V.“, welcher sich vor Ort aktiv für das Stadtbad engagiert und neue Nutzungen anregt, daran, unsere erste Phase umzusetzen und neue Möglichkeiten für das alte Stadtbad zu finden.